Wort

Vertraue dem, der zweifelt

Schwedt, 6. Juni 2024

Liebe Nora,

herzlichen Glückwunsch zum Abtauchen. Das finde ich ganz wichtig und richtig. Dennoch schreibe ich dir bevor du wieder auftauchst. Ich war heute nämlich endlich mal in „deinem“ Café Kleinschmidt in Eberswalde und bin begeistert. Das ist ja eine tolle Atmosphäre, drinnen wie draußen. Was mich aber ganz besonders beeindruckt hat, war – nein, nicht die Wand mit den vielen tollen Promis, die dort schon aufgetreten sind, sondern – der Kleinschmidtkurier. Das ist ja mal eine abgefahrene Speisekarte. Allein dafür lohnt sich der Besuch. Ich habe bestimmt eine Stunde darin gelesen. Und muss dir – ich hoffe du kennst ihn noch nicht – den großartigen Text inclusive Vortext zu dem von dir so geschätzten Udo Jürgens schicken. Auf der Rückfahrt habe ich seine Lieder und vor allem „Wort“ in Dauerschleife gehört.
Wie aktuell!
Gerade jetzt vor den Wahlen.
Weißt du schon, wen du am Sonntag wählen wirst? Wenn nicht, hilft vielleicht dieser Text – also der von Udo, aber auch der von Kleinschmidt-Inhaber Christian Günther, der hats ja auch drauf.

Liebe Grüße. Genieße die (Taucher-)Glocke,

Paule.

 

Haben Kiesewetter, Hofreiter und Strack-Zimmermann komplett den Verstand verloren

Dieser Text, ursprünglich geschrieben für das Projekt Friedensnoten, erschien zuvor auch schon im Kleinschmidt Kurier Extrablatt zu unserem 15. Jubiläum im Dezember 2023. Da in den Monaten seither aber die überdröhnte Kriegsrhetorik bei Politikern der Tradierten-Vier (SPD, CDU, FDP, Grüne Partei) und unter unkritischer Schützenhilfe weiter Teile der Medienlandschaft inzwischen in einem Ausmaß eskaliert, dass es einem nur noch Angst und Bange wird, soll er hier als Diskussionsbeitrag erneut abgedruckt werden.

Haben Kiesewetter, Hofreiter und Strack-Zimmermann (um nur die schärfsten politischen Einpeitscher mit fragwürdiger Expertise zu erwähnen) nun inzwischen komplett den Verstand verloren? Sie reden zürnend ernsthaft von „Frieden sichern“ und pumpen immer mehr und immer heftigere Waffen in einen Krieg, der Zusehens außer Kontrolle gerät und Tag für Tag tausende Opfer fordert und drohen in ihrer staatsdiplomatischen Unfähigkeit ganz Europa darin zu verwickeln. Ja, Putin betreibt Propaganda, ohne jeden Zweifel, und vertritt beherzt seine Interessen, die unseren zum Teil diametral gegenüberstehen. Das ist nichts Neues in der Weltgeschichte. Und der sich selbst so gern so nennende „Wertewesten“? (Welch moralische Anmaßung allein schon in dieser Selbstbezeichnung steckt!) In manipulativer Propaganda und im Vertreten der eigenen Interessen stehen Washington und Berlin dem Kreml-Chef um nichts nach. Und mindestens mit Blick auf die US-Administration leider auch allzu häufig unter Anwendung höchst zweifelhafter Methoden. Prinzipientreue gegenüber internationalen Standards ist leider viel zu oft unter dem Label „Verteidigung der Demokratie und Menschenrechte“ als Ausnahme verletzt worden, wo es letztlich eben doch auch wieder nur um das Durchsetzen eigener Machtinteressen ging, als dass blindes Vertrauen noch irgendwie aufrechtzuerhalten wäre. Berlin ist nach Jahrzehnten wieder neu auf diesem Terrain und stellt sich noch reichlich trottelig an. Das Ausmaß der intellektuellen Sparsamkeit im diplomatischen Korps ist mittlerweile gefährlich und schüttet mit wenig dienlichen Provokationen Auswege, die zumindest erst einmal zum Ruhen der Waffen führen könnten, zu.

Man muss inzwischen die New York Times lesen oder die beiden größten Blätter der Schweiz (die Neue Züricher Zeitung und die Weltwoche; letztere liegt im Kleinschmidt jede Woche für Sie aus), weil man von deutschen „Qualitätsmedien“ z.B. eben leider nicht erfährt, dass bereits 2014, also noch vor der völkerrechtlich ohne Zweifel unzulässigen Annexion der Krim und ganze acht Jahre vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, an der Grenzlinie zu Russland zwölf seither sich in Einsatzbereitschaft befindende, voll besetzte CIA-Spionage-Bunkeranlagen errichten wurden, die zur Koordination von Angriffen dienen. Stellen Sie sich bitte nur kurz vor, wie wohl eine Regierung in Washington reagieren würde, wenn es von gleichartigen Anlagen des russischen Geheimdienstes direkt an der US-Grenze auf mexikanischer Seite erführe? Nur so aus Spaß. – Mir persönlich fehlt jedenfalls jede Phantasie, mir vorzustellen, dass das Weiße Haus und das Pentagon ganze acht Jahre nur mit Warnungen und Drohungen verbrächten, bis sie die Situation in ihrem Interesse zu bereinigen gewaltsam einschreiten würden.

Bitte missverstehen Sie mich richtig, um es mit Gregor Gysi zu sagen: kein Angriffskrieg soll in irgendeiner Weise gerechtfertigt werden. Nur sollten wir nicht so naiv sein, den Humbug zu glauben, dass irgendeine Regierung aktiv einen Krieg befeuert, weil es um irgendwelche höhere Werte geht. Es geht immer um Machtinteressen. Die mögen zuweilen sogar legitim sein. Nur ihretwegen Krieg zu führen und Hundertausende in den Tod zu schicken, ist es niemals. Oder wie es der Papst erst kürzlich sagte: „Krieg ist Wahnsinn, für den es keine Entschuldigung gibt. – Die Menschen müssen erkennen, wer am Krieg die Gewinner und die Drahtzieher sind. – Letztlich ist der Krieg eine Reise ohne Ziel, eine Niederlage ohne Sieger.“

Frieden gegen Russland wird in Europa nicht möglich sein

Der wirklich moralisch gute Herrscher, wird immer versuchen, den Krieg zu vermeiden, auch um den Preis mögliche Konzessionen machen zu müssen, die einen machtstrategischen Nachteil bedeuten. Doch dieser Nachteil kann nicht schwerer wiegen als millionenfacher Tod und noch weit mehr geschundene Seelen und ein Land in Schutt und Asche. Noch immer gilt, was schon lange gilt und wohl auch noch sehr lange gelten wird: Frieden in Europa wird gegen Russland nicht möglich sein. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob uns die russischen Interessen erfreuen oder nicht oder ob uns der Stil des jeweiligen Zaren oder Präsidenten in Moskau sonderlich behagt. Wir werden mit ihm auskommen müssen und sollten stets einen Ausgleich der Interessen, einen respektvollen Umgang und eine friedliche Koexistenz anstreben. Alles andere wäre saudumm und brandgefährlich. Bundeskanzler Willy Brandt und sein Minister Egon Bahr (beide aus einer SPD, die es so schon lange nicht mehr gibt) haben das erkannt und mit ihrer Ost-Politik gegen alle Widerstände mitten im kalten Krieg den Frieden gesichert (und zurecht den Friedens-Nobel-Preis dafür erhalten). Helmut Schmidt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder haben diese Politik über dreißig Jahre lang fortgesetzt, sonst wäre die deutsche Wiedervereinigung in Kohls Amtszeit niemals möglich gewesen. Und danach? Nun ja.

Jeder Idiot, der heute öffentlich fordert, man müsse den Krieg nach Russland tragen, sei daran erinnert, dass er zum einen verfassungsfeindlich Unsinn redet und dass zum anderen die NATO qua Statut ein reines Verteidigungsbündnis ist. Wir Bürger sollten darauf bestehen, dass das auch genauso bleibt! Solange aber von außen keine Armee in ein NATO-Land einfällt, dürfen Politiker gerne unsere militärische Potenz mit Waffen-Viagra päppeln, dass wir im Falle eines Angriffs abwehrfähig sind, bevor der Angreifer in ein NATO-Land einfällt. Mehr nicht!

 

Das Wort

Das Wort – und darum geht es in dem Werk von Udo Jürgens und in dem Text, der sich mit dem Stück auseinandersetzt – hat eine ungeheure Macht. Es kann mit Kraft für das Gute werben, aber es kann auch sträflich zur infamen Heuchelei und Propaganda missbraucht werden. Das zu erkennen ist nicht immer leicht, aber es ist die Kunst, die wir als Bürger beherrschen müssen, um nicht in die Irre geführt zu werden.

 Mein lieber Freund, der Musiker Jens Fischer Rodrian, lud mich ein, einen Beitrag zu dem Projekt Friedensnoten zu schreiben, das er gemeinsam mit dem Autor und Journalisten Marcus Klöckner im Sommer 2022 ins Werk setzte. Das Format publiziert Texte von Autoren, Musikern, Filmemachern, Künstlern, auch Journalisten und Wissenschaftlern, in denen sie sich anhand eines Friedensliedes oder Anti-Kriegsliedes ihre gesellschaftlichen Gedanken machen.

So sind inzwischen über 60 sehr interessante Beiträge entstanden, Reflexionen über Krieg und Frieden und unsere Gesellschaft, anhand von so unterschiedlichen Liedern wie „If you tolerate this, your children will be next“ von den Manic Street Preachers, dem unvermeidlichen „Imagine“ von John Lennon, aber auch z.B. eine großartige Abhandlung von der Autorin Sylvie-Sophie Schindler unter dem Titel „Aus Angst vor dem Dunklen“, der das gar nicht so banale „Ein bisschen Frieden“ von Nicole zugrunde liegt.

Die Einladung, mich an dem Projekt zu beteiligen, war mir eine große Freude und Ehre und ich habe es gern gemacht.

Ich habe mir „Wort“ von Udo Jürgens als Fundament meines Beitrages gewählt.

Ja, Udo Jürgens und ich. Wer mich nur etwas kennt, weiß, dass abgesehen von meiner grundsätzlichen Liebe zur Musik beinah aller Spielarten der große Udo Jürgens einen ganz besonderen Stellenwert für mich hat und wohl ganz sicher mein Leben lang haben wird.

 

Das Wort. Seine Macht über Krieg und Frieden.

Ein Beitrag und ein paar Gedanken zum wundervollen Projekt >Friedensnoten<

von Christian Günther

 

Friedensnoten.

Frieden.

Noten.

 

Können Lieder, kann Musik über Krieg und Frieden entscheiden?

Kann es ein Wort?

Oder mehrere zu Satz und Sätzen gewordene?
Kann Sprache unser Tun und Handeln so weit lenken, dass wir eher verstehen oder gar lieben oder eben hassen und letztlich töten?

Ja. Ich glaube, ja.

Umso mehr, wenn Wort und Noten sich vereinen, wenn aus ein paar Worten und ein paar Tönen ein Lied wird, dass in die Seele dringt und in uns resoniert, nachhallt, Gefühle freilegt und Gedanken entzündet.

Der große Udo Jürgens veröffentlichte Ende des Jahres 1979 sein insgesamt sehr wichtiges Album „Udo´80“, auf dem als letztes Stück das unter Aufsicht von Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern aufgenommene, diesem Beitrag zugrunde liegende sinfonische Werk „Wort“ erstmals veröffentlicht wurde. Oliver Spiecker hatte nach langen Gesprächen und dem inhaltlichen Impuls von Udo Jürgens, der es wie fast alle seiner Lieder auch komponiert hat, den Text nach seinen Ideen verfasst.

Bei Veröffentlichung war ich 14 Monate alt.

Erst als ich 14 Jahre alt war, erreichte mich dieses großartige Werk in der, wie ich bis heute finde, noch schöneren, weil noch intensiveren, noch eindringlicheren Live-Fassung des damals gerade erst erschienenen Albums „Open Air Symphony“.

Mein Gott, ich war 14 und hörte solche Musik!

Ich war 14 und auf der Suche nach Inhalten, nach einem Fundament, dass mir und meinem Leben einen festen Grund geben könnte, in dieser erkennbar reichlich wirren und oft nun wirklich (mindestens von uns Menschen!) nicht zu Ende gedachten Welt.

Udo war ein guter Lebenslehrer; ist es bis heute; vielleicht der beste. Aber das wäre irgendwann vielleicht ein Thema für ein eigenes Buch…

Da bist Du 14 Jahre alt und das inmitten historischer Ereignisse (in der DDR geboren, die gerade mit einem in der Geschichte vermutlich fast einmaligem friedlichen Furor an ihrer eigenen ideologischen Dämlichkeit einfach zusammengebrochen ist), willst pubertieren, willst aber auch mit gebotenem Ernst die Welt 1. verstehen und 2. verbessern und bekommst dann diese Zeilen als Denkaufgabe zur Ablenkung von deiner unbegründeten Dauererektion samt größenwahnsinniger Revolutionsphantasien angeboten:

 

Wort, du bist Gedankenelement
Kannst Illusion sein, die verbrennt
Bist unbegreiflich, wenn man dich begriffen nennt

Wort, du trägst so vielerlei Symbol
Bist in Ideen Weltenpol
Kannst überladen sein und auch bisweilen hohl

Wort, du bist so leise und so sacht
Dabei hast du die größte Macht
Die diesen Erdenball umschließt und ihn regiert

 Wort, du wirst geflüstert und zitiert
Du bist der Leitstrahl, der uns führt
Hast Krieg und Frieden schon diktiert

Wort, du hast so vielerlei Gestalt
Und bist so unerreichbar alt
Kannst glühend heiß sein und so kalt

Wort, du wirst mißbraucht und kommandiert
Hast Diktatoren dirigiert
Und ganze Völker schon verführt

Wort, bist du auch manchmal rigoros
Und triffst uns wie ein Degenstoß
Denn deine Wirkung ist nicht nur im Guten groß

Wort, du bist so zärtlich und so warm
Dein Klang nimmt uns in seinen Arm
Du bist die Brücke, die die Menschen näherbringt

Wort, du wirst melodisch, wenn man singt
Bist ein Signal, das in uns dringt
Du bist die Sinfonie, die nie verklingt

 Zweifel als Antwort. Na wunderbar!

Zweifel als Antwort. Ja, wunderbar!

 

Die Lüge erkennen

Vielleicht ist das die wichtigste Lektion, die mir mein Lebenslehrer hat mitgeben können!

Vertraue, wenn das Wort sich wahrlich aufrichtig, gelebt und aus tiefstem Herzen gefühlt anfühlt!

Selbst wenn es fehlerbehaftet ist und nicht frei von menschlichen Makeln.

Aber misstraue, um Himmels Willen misstraue (!!!), wenn Du Taktik witterst, Kalkül oder moralisch aufgeladene Heilsversprechen!

Vertraue dem, der zweifelt!

Misstraue dem, der Dir letztinstanzlich und alternativlos mit Weisheiten droht. Umso mehr, wenn er Dir mit Verachtung und Repressalien droht, wenn Du diese nicht befolgst.

Das Wort kann streicheln und trösten, versöhnen, Hände reichen, nach Wahrheit und Aufrichtigkeit schürfen und den Frieden beschwören.

Das Wort kann aber auch Zwietracht sähen, Verachtung nähren, Hass versprühen und den Krieg entzünden.

Vielleicht gelingt es uns nicht immer die Wahrheit zu begreifen, aber es genügt die Lüge zu erkennen, sie zu demaskieren, um dem Frieden zu dienen.

„Am Anfang war das Wort!“ hallt durch immer leerer werdende Kirchenschiffe jener erste Satz aus dem Evangelium des Johannes. Und wer von uns seinen ganz persönlichen Gottesbezug, völlig unabhängig von menschengemachten Konfessionen, noch nicht verloren hat, kann sie geradezu physisch spüren, diese sagenhafte Kraft eines festen Wortes. Zu glauben, dass ein kraftvoll dröhnendes „Es werde Licht!“ genügt, dass kurze Zeit später auch Licht ward, muss jeder für sich entscheiden, aber dass ein hunderttausendfach beharrlich vorgetragenes „Wir sind das Volk!“ friedlich, aber bestimmt ausgerufen ein ideologisch hyperventilierendes Machtsystem zum Einsturz bringen kann und eine bis an die Zähne bewaffnete Schutzmacht abziehen, statt alles zusammenschießen lässt, haben wir erlebt.

Wir haben auch erfahren, dass ein wirr krakeeltes „Ja“! aus zehntausend aufgepeitschten Hälsen auf die diabolische Frage „Wollt ihr den totalen Krieg?“ in den Untergang führte.

Schimpft mich naiv, wenn ich mir nach dem dritten Glas Wein gerne versuche auszumalen, wie es wohl gewesen wäre, wenn in diesem Moment im Februar 1943 im Berliner Sportpalast Göbbels, diesem Arschloch, auf seine Frage ein zehntausendfaches „NEIN!“ entgegengerufen worden wäre. Hätte er alle zehntausend an Ort und Stelle erschießen lassen? Wohl kaum. Die meisten von ihnen werden allerdings in den folgenden zwei Jahren in diesem wahnsinnigen Krieg wohl ohnehin ihr Leben verloren haben; mindestens ihre Lebensgrundlage.

 

Wort, du wirst mißbraucht und kommandiert
Hast Diktatoren dirigiert
Und ganze Völker schon verführt

aber eben auch und genauso wahr:

Wort, du bist so zärtlich und so warm
Dein Klang nimmt uns in seinen Arm
Du bist die Brücke, die die Menschen näherbringt

 

Wenn heute jemand mit feurigem Eifer und keinen Zweifel ertragend sagt, er wolle geächtete Streumunition in einen Krieg liefern, um Frieden zu erreichen –

Wenn heute jemand seine gesundheitliche Führsorge auch um den Preis meiner existenziellen Vernichtung anbietet –

Wenn jemand Verachtung bei Nichtbefolgung androhend Formulierungen verbieten will, weil sie ideologisch gefiltert vielleicht menschenverachtend verstanden werden könnten –

Wenn ein Demokrat, die 50% die ihm nicht zustimmen als Antidemokraten bezeichnet –

Wenn jemand mein Vertrauen will, aber blinden, unkritischen Gehorsam fordert –

 

Wort, du trägst so vielerlei Symbol
Bist in Ideen Weltenpol
Kannst überladen sein und auch bisweilen hohl

 

Nein, ich erkenne leider nicht immer die Wahrheit, aber ich erkenne die Lüge!

Danke Udo!

 

 

 

Abtauchen

Seelenpflege

Pinnow, 5. Juni 2024

Liebe Freunde
(denen ich noch eine Antwort schulde),

ich muss kurz abtauchen. Ich bin voll, übervoll – mit Informationen, Verpflichtungen Gedanken und Gefühlen. Ich muss ein wenig Seelenpflege betreiben und mich sortieren, um gestärkt wieder auftauchen zu können. Dann schreibe ich euch allen – ich habe so viel im Kopf, das raus will, aber erst einmal muss ich das Chaos in mir bändigen.

Liebe Grüße, bis ganz gleich,
Nora.

Frieden, Frieden und nochmals Frieden

Es ist keine Schwarzmalerei – die Kriegstrommel wird gerührt

Berlin, 31. Mai 2024

Liebe Nora,

macht endlich die Augen auf!, möchte ich allen zurufen. Wie blind sind die Menschen? Wie lange wollen sie sich das noch ansehen? Oder wegsehen?
Es ist keine Schwarzmalerei, die Kriegstrommel wird gerührt und die Kriegstüchtigkeit angestrebt. Unter dem Deckmantel der Verteidigung. Was für ein Schwachsinn. Aber die Menschen glauben. Oder wollen glauben. Oder … ich weiß nicht, was sie wollen.
Aber bestimmt nicht ihre Kinder opfern.
Die Dortmunder Fußballer, die jetzt für den Rüstungskonzern Rheinmetall ihre Tore schießen, wird es nicht gleich erwischen. Vermutlich werden sie kriegswichtig sein, um die Leute bei Laune zu halten. Ich könnte kotzen. Vielleicht rennen die Jungs aber auch als erste los – freiwillig für ihr deutsches Vaterland.

In der Pressemitteilung ist natürlich nicht davon die Rede, dass Rheinmetall Deutschlands größter Waffenkonzern ist, nein, da wird von einem Verteidigungs- und Technologiekonzern geschrieben.  Dessen Auftragsbestand im vergangenen Jahr, ganz nebenbei bemerkt, einen neuen Höchstwert erreicht hat und dessen Gewinn so hoch war wie noch nie. Dank des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer will den eigentlich nicht beenden?

„Wir wissen und müssen es leider zugeben, dass wir in einer anderen, bedrohlicheren Welt sind.“, sagt der olivgrüne Herr Habeck. Wer bitteschön macht denn diese Welt?
Zeitenwende.
So ein Blödsinn.
Frieden muss es heißen! Frieden, Frieden und nochmals Frieden!
Weg mit der Scheiß-Rüstung. Das hatten wir alles schon mal.

Wen wählst du eigentlich?
Wenn wir Frieden an ie erste Stelle rücken – und das sollten wir – ist die Auswahl extrem dünn.
Miesepetrige Grüße,
Kathrin.

 

 

Lest hier, was Nora zuletzt an Kathrin schrieb.

 

 

Aufhebung der Impfpflicht in der Bundeswehr – und die Leitmedien schweigen

„Das Regime tritt mir schon auf die Füße“

Deutschland, 30. Mai 2024

Liebe Nora,

danke, dass du an uns gedacht hast!

Nach all unseren Erlebnissen mit der Bundeswehr, insbesondere zu Beginn der Duldungspflicht für die Covid-19-Impfung (Ende 2021) und in den letzten 12 Monaten, ist uns gar nicht danach, zu tanzen. Wir sind vor allem froh, dass es nun ein Ende hat, und dass die jungen, lebensunerfahrenen Männer und Frauen, die ihren Dienst antreten, nicht mehr zur Impfung gezwungen werden können. Da die Impfung jedoch weiterhin empfohlen werden soll, schätze ich, dass sich weiterhin viele junge Soldaten impfen lassen werden.
Georg ist wahrscheinlich einer der letzten impfkritischen Soldaten, die noch in der Bundeswehr sind. Aber auch er wird nun zum 1. Juli aus dem Dienst entfernt. Ich glaube, wir haben einen großen Schutzengel. Anders kann ich mir die vielen Zufälle, die ihn so lange ohne erneuten Impfbefehl durchkommen ließen, nicht erklären. Aber eins nach dem anderen:

Wie du weißt, hatten wir uns bereits mit den Corona-Maßnahmen und erst recht mit den neuartigen und experimentellen Impfstoffen intensiv und kritisch auseinandergesetzt, und so stand Georg seit Einführung der Duldungspflicht für die Covid-19-Impfung bei der Bundeswehr im November 2021 unter einem enormen Druck. Er hatte nicht nur Angst vor gesundheitlichen Schäden durch die unerprobten Impfstoffe, sondern war auch der Auffassung – und ist es noch immer – dass er sich lt. Soldatengesetz gar nicht hätte impfen lassen dürfen, da er als Soldat zur Gesunderhaltung verpflichtet ist und er bereits Ende 2021 genug Informationen über die gesundheitlichen Gefahren durch die Corona-Impfstoffe gesammelt hatte.
Nachdem die erste Aufforderung zur Impfung, die noch kein offizieller Befehl war, von seinem Vorgesetzten kam, nahm er seinen gesamten Urlaub und Resturlaub, um Abstand zu gewinnen und auf eine Eingebung zu hoffen.
Mitte Dezember ließ er sich von einer Bekannten, die in einer Arztpraxis arbeitet, Blut für die Bestimmung seines Corona-Antikörper-Titers abnehmen. Obwohl er wusste, dass dieses Ergebnis wahrscheinlich nicht anerkannt werden würde, sollte es positiv ausfallen, hoffte er zumindest auf eine Erklärung, warum er sich impfen lassen sollte, wenn er bereits Antikörper hatte. Der Test fiel allerdings negativ aus. Kurz darauf wurden wir – dank unseres Schutzengels – beide krank und verbrachten Weihnachten 2021 mit Grippesymptomen. Anfang Januar ließ Georg seinen Titer deshalb erneut bestimmen, diesmal mit einem deutlich positiven Ergebnis.

Ebenfalls Anfang Januar 2022, noch während seines Urlaubs, rief Georgs Vorgesetzter per Videotelefonie an, um ihm unter Zeugen den Befehl zu erteilen, sich zu einem bestimmten Termin beim General zu melden und den Impfbefehl entgegenzunehmen. Das betraf auch zwei weitere Soldaten. Georg wurde zum ersten Mal in seinem Berufsleben ein Befehl unter Zeugen gegeben, was sein Vertrauen in die Bundeswehr enorm erschütterte.
Er war am Boden zerstört und wusste nicht, was er tun sollte. In den über 20 Jahren unserer Beziehung habe ich ihn zum ersten Mal weinen sehen. Er war so verzweifelt, dass er es sogar für einen kurzen Moment in Erwägung zog, sich die Impfung gegen seine Überzeugung geben zu lassen. Es gelang mir, ihm klarzumachen, dass wir das zusammen durchstehen und uns nicht vom Staat erpressen lassen würden. Denn nichts anderes war es ja!
Georg sah sich in unserer sechsköpfigen Familie als Ernährer und wusste, dass eine Befehlsverweigerung vor dem Truppendienstgericht enden und zu seiner unehrenhaften Entlassung führen würde. „Unehrenhafte Entlassung“ bedeutet, dass der Soldat seine Gehalts- und Pensionsansprüche verliert, vorbestraft ist und ihm somit das zivile Leben erheblich erschwert wird. Deshalb stellte er noch in der Nacht vor der Befehlsausgabe einen Antrag, um sein Dienstverhältnis von einem Berufssoldaten auf einen Soldaten auf Zeit umzuwandeln, um mit einem Überbrückungsgeld und ohne gerichtliches Prozedere entlassen zu werden. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Georg, der seit 32 Jahren in der Bundeswehr war, hätte diesen Antrag vor Ende seines 30. Dienstjahres stellen müssen.

Am Morgen, als er den Impfbefehl erhalten sollte, hatte ich große Angst, dass er auf dem Weg zur Kaserne einen Unfall bauen könnte, da er schlecht geschlafen hatte und immer noch den Tränen nahe war, als wir uns verabschiedeten. Der General, der den drei Soldaten gegenüberstand, demonstrierte deutlich seine Macht. Georg versuchte, mit ihm zu reden, aber er fuhr ihn nur an: „Sie können den Befehl auch gleich verweigern!“
Georg befolgte letztlich den Befehl, sich ärztlich auf seine Impftauglichkeit untersuchen zu lassen. Beim Arzt brach er weinend zusammen. Dank der beiden Titer-Bestimmungen, die der Arzt als Nachweis für eine frisch durchgemachte Corona-Infektion anerkannte, wurde er zunächst für einen Monat als impfuntauglich eingestuft und für weitere fast zwei Monate als „immun“ erklärt. Ende März hätte er sich dann aber impfen lassen müssen. Der Arzt erkannte jedoch auch Georgs Notlage, überwies ihn akut in die psychiatrische Abteilung des Bundeswehrkrankenhaus‘ und schrieb ihn krank. Seitdem war er nicht mehr im Dienst. Jedes Mal, wenn er einen neuen Krankenschein brauchte, kehrte die Panik zurück. Wie lange würde ihn sein Truppenarzt noch krankschreiben? Ende März 2022 riet ihm dieser Arzt, Georg solle sich einen externen Facharzt für Psychotherapie zur Unterstützung suchen, denn (O-Ton des Arztes): „Das Regime tritt mir schon auf die Füße.“ Es war nicht leicht, einen Therapeuten mit freien Kapazitäten zu finden, aber auch hier hatte wohl unser Schutzengel seine Hand im Spiel. Georg fand kurzfristig jemanden in unserer Nähe, der zwar selbst an die Wichtigkeit der Impfung glaubte und während der Sitzungen noch lange eine Maske trug, aber dennoch Verständnis für ihn hatte, ihn ernst nahm und ihn auch in sämtlichen medizinischen und formalen Angelegenheiten bis zum Ende unterstützte.
Er gab zunächst regelmäßig die Empfehlung auf eine neue Krankschreibung heraus, so dass Georgs Truppenarzt aus dieser Zwickmühle heraus war. Dieser Truppenarzt war übrigens jemand, der zwar die „Corona-Kranken“ auch in Schutzmontur untersuchte und an den PCR-Test als „Goldstandard“ glaubte, aber dennoch sein Berufsethos nicht vergessen hatte. Er wurde leider im März 2023 woandershin versetzt, und danach wurde es RICHTIG dramatisch.

Die letzten 2 ½ Jahre waren somit eine ständige Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Georg hatte immer wieder Träume vom Impfbefehl und wachte nachts mit Panikattacken auf. Er war außerdem enttäuscht, dass sich niemand von seinen Kameraden meldete, dass nicht mal eine Geburtstagskarte kam und dass sein Vorgesetzter ihn nur anrief, wenn er was von ihm wollte, wie z.B. dass Georg sein Büro leer räumt. Seine Stimmung war sehr wechselhaft und insgesamt war er nicht mehr so lebensfroh, wie vor diesem Geschehen. Ich meine, er war zwar seit dem Afghanistankrieg seinem Arbeitgeber gegenüber bereits recht kritisch und riet auch unseren Söhnen davon ab, zur Bundeswehr zu gehen, aber die Kameradschaft, die damals noch da war, das strukturierte und zugleich abwechslungsreiche Arbeiten, die Möglichkeit, auf der Arbeit viel Sport zu machen usw. waren für ihn auch positive Sachen, die er sehr zu schätzen wusste. Da er schon immer ein großer Mitdenker und nicht nur Befehlsempfänger war, hatte er sich bei der Bundeswehr bis zu Corona auch häufig mit spannenden Themen in politische Bildungsprojekte eingebracht und bei der Bundeswehr viel mitgestaltet. Auch Gesundheitssport-Kurse hatte er dort mit Begeisterung gegeben, an denen auch hochrangige Personen teilgenommen hatten. Von heute auf morgen ist dieses alles weggebrochen und noch schlimmer für ihn: niemand schien mehr an ihn zu denken.

Ich selbst habe immer ein großes Urvertrauen und bin der Meinung, dass die Dinge so kommen, wie es sein soll. Mir fällt es daher leichter, nach vorne zu schauen. Aber Georg nahm alles sehr persönlich und fiel irgendwann in ein tiefes Loch. Es forderte mir ganz schön viel Kreativität ab, um ihm zu zeigen, dass er so viele andere Fähigkeiten hat, dass er auf diesen Verein nicht angewiesen ist. Auch unseren Eltern, den Kindern, die nun fast alle erwachsen sind, und unseren Freunden bin ich sehr dankbar, dass sie uns auch emotional so unglaublich unterstützt haben, obwohl viele von ihnen ihre eigenen Sorgen mit dem ganzen Geschehen hatten.

Im Übrigen haben sich Georgs andere beiden impfkritischen Kameraden nach dem Impfbefehl impfen lassen. Als Georg ein paar Tage später mit einem der beiden telefonierte und fragte, wie es ihm ginge, sagte dieser: „Ein bisschen wie nach einer Vergewaltigung“.

Im letzten Sommer, als wir gerade im Urlaub waren und Abstand zu all diesen Themen genossen, wurde Georg mitgeteilt, dass ein Dienstunfähigkeitsverfahren (DU-Verfahren) gegen ihn eingeleitet wird, obwohl sein Facharzt in den Wochen zuvor immer wieder befundete, dass eine schrittweise Wiedereingliederung in den nächsten Monaten möglich, aber in diesem Zusammenhang auch eine Konfliktlösung anzustreben sei. Es ging ihm inzwischen viel besser, nur die Angst vor einem erneuten Impfbefehl machte ihm zu schaffen.
Das DU-Verfahren wurde dennoch durchgezogen, wobei viele formale und inhaltliche Fehler gemacht, Vorschriften und die ärztliche Schweigepflicht missachtet, falsche Gutachten erstellt und ihm sogar Straftaten unterstellt wurden, gegen die erfolglos ermittelt wurde. Letztendlich hatten wir uns entschieden, gegen dieses ganze Prozedere keinen Widerspruch einzulegen, obwohl es viele Punkte gab, die vor einem funktionierenden Gericht keinen Bestand gehabt hätten. Aber da dieses absurde Verfahren noch einmal gezeigt hat, dass Georg absolut nicht mehr für diese Behörde arbeiten kann und man sich von diesem Verein einfach nur distanzieren sollte, akzeptieren wir, dass Georg nun mit 52 Jahren in Pension geht. Im Gegensatz zu anderen Soldaten, die teilweise unehrenhaft wegen Befehlsverweigerung entlassen wurden, und plötzlich vorbestraft und ohne Gehalt bzw. Pension auskommen mussten, ist Georg mit nicht ganz so großen Blessuren davongekommen, auch wenn die psychische Belastung aufgrund der Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit manchmal kaum auszuhalten war.

Vorgestern, bevor wir vom Ende der Duldungspflicht erfahren haben, hatte Georg gerade seine Gesundheitsakte bekommen, die sein Anwalt vor einem halben Jahr angefordert hatte. Ich habe sie mit einem „Märchenbuch“ verglichen, da sich hierin so viele spannende und unwirkliche Dinge fanden, wie etwa eine verleumderische, mit falschen Behauptungen übersäte, sehr subjektive Gesprächsnotiz, die eine Ärztin nach einem Telefonat mit Georg verfasst hatte. So war es also kein Wunder, dass andere Ärzte ihn nur unter Zeugen behandeln wollten.
Ich saß in meinem Arbeitszimmer und arbeitete am Schreibtisch, während Georg diese Akte auf unserer Terrasse durcharbeitete. Ständig erschien er mit einem neuen Blatt in der Hand in der Tür und las mir wieder eine „Geschichte“ vor. Wir kamen aus dem Staunen über so viel Fantasie der protokollierenden Ärzte nicht mehr heraus, und fanden plötzlich Dinge lustig, die uns vor ein paar Wochen noch auf die Palme gebracht hätten. Es ist sehr offensichtlich, dass die Truppenärzte und Vorgesetzten von Georg unter einem großen Druck standen, um dieses DU-Verfahren durchzuziehen. Mehrfach befand sich in der Akte die Unterstellung, Georg würde das Verfahren verzögern. Es machte den Anschein, als ob sich die Beauftragten vor jemandem dafür rechtfertigen wollten, dass Georg noch immer nicht entlassen war. Dabei ist ein DU-Verfahren in dieser rasanten Geschwindigkeit gar nicht üblich, wie eine der Ärztinnen sogar in einer dieser Unterlagen dokumentiert hatte.

Nach dem Abendessen saß ich wieder im Arbeitszimmer, da ich ein termingebundenes Projekt zu Ende bringen wollte und durch Georgs ständiges Vorlesen aus seiner „Märchenbuch-Gesundheitsakte“ etwas in Verzögerung geraten war. Obwohl ich Georg gebeten hatte, mich an diesem Abend nicht mehr zu stören, erschien er plötzlich wieder in der Tür. Diesmal hatte er kein Blatt in der Hand, sondern sein Smartphone, und sagte: „Die Duldungspflicht ist vorbei.“ Ich hielt es zunächst für einen Scherz, dann für eine Falschmeldung. Er setzte sich zu mir und las mir einen Bericht aus der „Epoch Times“ vor. Das Bundesverteidigungsministerium hätte gestern bei einem Gerichtsprozess, in dem ein Soldat gegen die Duldungspflicht geklagt hat, Beweise für den Nutzen der Impfung liefern sollen. Einen Tag vor dem Gerichtstermin hat es nun also einfach das Ende der Duldungspflicht für die Covid-19-Impfungen ausgerufen.
Mit der Fortsetzung meines Projektes war es für diesen Abend vorbei, denn wir begannen zu überlegen, was diese Entscheidung nun für uns, für andere Betroffene, für die Bundeswehr und die ganze Gesellschaft bedeuten könnte. Aber es ist klar, dass wir ohne genauere Informationen, die zu dieser Entscheidung geführt haben, nicht weiter zu spekulieren brauchen.

Wir warten jetzt also ganz entspannt ab, was diese plötzliche Kehrtwende in der Öffentlichkeit für Folgen hat. Erst im Laufe der Zeit werden wir sehen, ob es eine Aussicht auf eine Entschädigung oder Ähnliches gibt. Zwar habe ich dieses Ergebnis zum Anlass genommen, doch wieder etwas mehr Vertrauen in die deutschen Gerichte zu stecken, jedoch gab es ja in der Vergangenheit schon öfter positive Urteile, z.B. gegen das Maskentragen in zwei Weimarer Schulen, wo der urteilende Thüringer Richter im Anschluss wegen Rechtsbeugung verurteilt wurde und das Urteil für nichtig erklärt wurde.

Allerdings meine ich, in den letzten Jahren ein gewisses Muster beobachtet zu haben, was mir Hoffnung gibt, dass die beendete Corona-Impfpflicht bei der Bundeswehr, von der viele gar nicht wussten, dass es sie noch gab, doch Größeres bewegen könnte: Gestern hat Georg die Leitmedien unter die Lupe genommen. Diese sind sich schon mal einig, davon kein einziges Wort zu berichten. Und wir wissen ja, dass alles, was die Medien ihren Konsumenten nicht mitteilen, sozusagen gar nicht erst existent ist. Oder doch? Es ist nämlich genau dieses Schweigen der Leitmedien, was mich hoffen lässt, dass es diesmal keine Umkehr geben wird.

Georg erzählte mir heute Morgen, dass es ihm nun viel besser gehe. Auch wenn er zum 1. Juli in Pension geschickt wird, hatte er immer noch die Angst, man würde ihm, als letzten Versuch, ihn unehrenhaft zu entlassen, den Impfbefehl noch einmal erteilen. Darin sehe ich für uns persönlich gerade den Erfolg.
Entschädigung hin oder her, wichtig ist doch, dass wir gesund und unseren Werten treu geblieben sind.

Wie geht es dir eigentlich, liebe Nora? Bist du immer noch so politisch aktiv? Die Corona-Maßnahmen, gegen die du so gekämpft hast, sind ja nun vorbei. Aber verrückte Themen gibt es ja dennoch reichlich …

 

Liebe Grüße!
Sonja

Lest hier, was Nora an Sonja schrieb.

EILMELDUNG!

Kapitulation

Pinnow, 29. Mai 2024

Liebe Sonja,

gerade eben habe ich die Nachricht erhalten, dass die Covid19-Impfpflicht  für die Soldaten gefallen ist.
Endlich, endlich, endlich!!!
Wahrscheinlich tanzt ihr schon.
Ich freue mich so für euch und besonders natürlich für Georg. Dass er und ihr die ganze Zeit widerstanden habt. Diesem enormen Druck. Euch müssen sonst wie viele Steine vom Herzen gefallen sein. Ich bin ganz enthusiastisch.
Das Gebäude bröckelt.
Vielleicht dürfen wir doch hoffen.
Erzähl mal wie es euch geht und was das für Georg konkret bedeutet? Bleibt er jetzt Soldat? Gibt es eine Entschädigung?
Ich drücke euch ganz dolle,
Nora.